Warum sind an der Loggia des Dogenpalastes zwei Säulen blutrot eingefärbt? Warum würde kein Venezianer freiwillig zwischen der Markus- und der Theodorus-Säule hindurchgehen? Wer weiß schon, dass die Richter der Adelsrepublik gewählte Patrizier ganz ohne juristische Ausbildung waren? Und dass im Fall einer Straftat kein Unterschied gemacht wurde zwischen Adel und Volk, ja dass sogar die Dogaressa auf die Anklagebank kommen konnte?
Palazzi und Kirchen, Straßen und Brücken – viele von ihnen erzählen direkt oder indirekt von juristischen Entscheidungen, hoheitlichen Anordnungen oder ungesühnten Verbrechen. Auf deren zahlreiche Spuren führt dieses kleine, schön bebilderte Vademecum für Juristen, Rechtsinteressierte und Venedig-Reisende: ein nicht ganz alltäglicher Reiseführer durch eine der zauberhaftesten Städte der Welt.